2001 – Die Gastronomie einst und jetzt

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Die Gastronomie

“Die Gastronomie” ist die erste einer Reihe von Jahresausstellungen, die seit dem Jahr 2001 regelmäßig stattfinden. Begeben Sie sich auf eine Reise zurück in die Freisinger Gastronomien, wie sie einst waren und jetzt sind.

Der Lindenkeller

Die Bezeichnung Lindenkeller kann man wohl ableiten von den vielen Die Gastronomie - Der LindenkellerLinden, die dieser Gastronomie umstanden. Die Bezeichnung “Keller” für eine Wirtschaft ist häufig zu finden. Sie rührt daher, dass sich die Brauereien tiefe Keller in den Berg hinein anlegten (so wie heute noch unter dem Lindenkeller zu finden), um das Eis, das im Winter gebrochen wurde, zu lagern. Bis in den Mai und Juni hinein konnte so gekühltes Bier ausgeliefert werden, denn die Kühlmaschine von Karl Linde wurde erst um die Jahrhundertwende (vom 19. ins 20. Jahrhundert) erfunden.

Lindenkeller mit Biergarten

“Einer der schönsten Berufe ist ‘Biergärtner’ ”

Das ColloseumDas Colosseum

Das Colloseum war in Freising eine Institution. Hier trat nicht nur die bekannte Volksschauspielerin Liesl Karlstatt auf, hier legten die berühmten Ringer Hans Höninger und Karl Engelhardt ihre Gegner auf die Matte, Olympiasieger Rudolf Ismaier wurde hier gefeiert und es gab rauschende Faschingsfeste.

Colosseum Aushang

Zwei Damen der Heilsarme sprachen einen älteren Herren im Colosseum an, mit der Bitte: „Wir sammeln für ein Trinkerheim und bitten um eine kleine Spende“. Da antwortete der Gast entrüstet : „Ein Trinkerheim? …das fehlt gerade noch. De Leit solln ins Wirtshaus gehn und dort ihr Bier saufen!“

Heute (2003) steht dort das Kaufhaus Woolworth
Woolworth

Der NeugartenDer Neugarten

Der Neugarten am Viehmarkt

Unser Foto dürfte aus den fünfziger Jahren stammen. Doch die Wirtschaft „Neugarten“ gab es mindestens schon ein weiteres halbes Jahrhundert vorher. Als am Viehmarkt noch mit Pferden, Kälbern und Schweinen lebhaft gehandelt wurde. Und nicht selten kam es vor, dass die Bauern und Händler nach getaner Arbeit im Neugarten – und bei einer Maß Bier versteht sich – ihrem Handel die notarielle Beglaubigung gaben.

Heute befindet sich dort die Geschäftsstelle der Süddeutschen Zeitung, ein Obstgeschäft und die Metzgerei Dandl. (Siehe das kleine Bild oben)

Beim HacklbräuDer Hacklbräu

Am Ende der unteren Hauptstraße lag ein Wirtshaus und eine Privat-Brauerei mit großer Tradition, der Hacklbräu. Noch bis in die 60er Jahre lieferte der Hacklbräu an den ersten beiden Tagen des Freisinger Volksfestes das Festbier. Erst dann kamen im Turnus die beiden anderen Brauereien zum Zuge.

Zum Osterauer

Zum Osterauer

Zwischen Rindermarkt und Ziegelgasse befand sich bis zur Mitte des vorigen Jahrhunderts die Gastwirtschaft „Zum Osterauer“. Besonders beliebt war der schwarze Pressack, den es zur Bockbierzeit im Frühjahr dort zu genießen gab.

Heute steht an dieser Stelle das Pfarrzentrum St. Georg.

I. Duschl’s Brauerei zur Laube

I. Duschl's Brauerei zur Laube

Direkt am Marienplatz, im Herzen Freisings, hat sich jahrzehntelang die Brauerei zur Laube und das damit verbundene Gasthaus hingebreitet. Hier trafen sich schon mal die Honoratioren der Stadt und des Landkreises zu ausgiebigen Gesprächen. Da konnte man die Geschäftsleute der Hauptstraße genauso treffen, wie den einen oder anderen mächtigen Hopfenbauern aus der Holledau.

Das Gräfl. von Moy´sche Hofbrauhaus

Das gräfl. von Moy´sche Hofbrauhaus

Stolz reckt sich der monumentale Bau des Moy’schen Hofbrauhauses an der Mainburger Straße in den Freisinger Bier-Himmel. „Mein Bier – Moy Bier“ hieß jahrzehntelang der in aller Munde geläufige Slogan. 1999 ist das Hofbrauhaus in den Besitz der Bayerische Graf zu Toerring Brauerei GmbH & Co. übergegangen und wird seitdem als erfolgreiche Privatbrauerei weitergeführt.

Das Weihenstephaner Bräustüberl

Weihenstephaner Bräustüberl
Weihenstephaner Bräustüberl

Nicht nur ganze Generationen von Studenten fühlten sich im Biergarten des Weihenstephaner Bräustüberls, in unmittelbarer Nähe der Staatsbrauerei Weihenstephan heimisch, auch Ausflügler und Gäste aus Nah und Fern ließen und lassen sich hier das frische kellertrübe Pils und einen herzhaften Obazdn schmecken.

Der Ziegelwirt

Ein Gastwirt ohne Bier, 
Ein Hafner ohne Geschirr,
Ein Doktor ohne Klistier
Wärn aller Narren Zier!

Der Ziegelwirt

Dort, wo heute eine Boutique eingerichtet wurde und wo etwas links in die Gasse hinein die Gschäftsstelle der Barmer Ersatzkasse sich befindet, dort in der Ziegelgasse befand sich der Ziegelwirt.

Der Karlwirt

Der Karlwirt

Wer kennt ihn nicht, den Karlwirt am Johannisplatz. An einem der frequentiertesten Plätze der Stadt steht seit Generationen ein Wirtshaus, das sich bis heute seinen Charakter bewahrt hat.

Der Kochbräu und der Bayerische Hof

der Kochbräu und der Bayerische Hof

Unsere beiden Fotos oben verdeutlichen die Veränderung, welche die beiden Traditionsgaststätten im Laufe der Jahre durchgemacht haben. Dort wo der Kochbräu war, befindet sich jetzt Schuh-Gerlspeck.
Aber der Bayerische Hof hat sein Gesicht kaum verändert.

Das Xaverienthal

Das Xaverienthal

Eines der beliebtesten Ausflugsziele, im Nordosten Freisings gelegen, war das Xaverienthal. Hier flossen das Bier aus dem Fass und das Blut der schlagenden Verbindungen oft in Strömen. Das eine war eine Selbstverständlichkeit – das mit dem Bier – und das andere – das mit dem Blut – war verboten.
Trotzdem hieß es in mancher Familie schon am Samstag: “Morgn geh ma ins Xaverienthal”

Gasthaus zum grünen Hof

Der Grüne Hof - Wirt oder Gast?

Ist es der Wirt, der hier mit einer Halben Bier vor dem Eingang steht, oder ist es nur ein Gast, der auf dem Weg zu den wartenden Kollegen vor dem Wirtshaus ist?

Der Grüne Hof

Der “Grüne Hof” ist seit Jahrzehnten Zentrum des Freisinger Stadtteils Lerchenfeld. Vor und um das Haus sorgen alte Kastanien für viele schattige Plätze und innen wartet immer eine zünftige Brotzeit.

Der Zacherl

Der Zacherl

Aus der Freisinger Gasthaus-Geschichte nicht wegzudenken ist der Zacherl, ehedem Cafe Schmid, an der Ecke Ziegelgasse/Oberer Graben.
Ein Wirtshaus vom ganz alten Schlag. Hier verkehrten weniger die Studenten als vielmehr alteingesessene Bürger der Domstadt. Hier wurde nicht nur am Stammtisch getrunken und diskutiert, hier wurde auch mal gewettet. So beschreibt es Horst Feiler in seinem Buch über die Geschichte seiner Familie in Freising.

Vom Brettlochsen zum Elefantenwirt

Vom Brettlochsen zum Elefantenwirt

In der Unteren Hauptstraße, wo heute die Buchhandlung Kyrios zu finden ist, stand früher der “Ledererhansenwirt”, dann umbenannt “Zum Brettlochsen” bis 1855 der Elefant einer durchreisenden Zirkustruppe untergestellt wurde.
Und von da an hieß das Gasthaus “Elefantenwirt”.

Zum Goldenen Hirschen

Zum goldenen Hirschen

Wo heute das Modehaus Passberger und Muckl’s Restaurant zu Hause sind, war früher das Gasthaus zum Goldenen Hirschen zu finden. Bereits 1390 gab es an dieser Stelle eine Weinschänke. Nach wechselvoller Geschichte soll etwa um das Jahr 1808 herum, auf seiner Reise von Paris nach Wien, auch Kaiser Napoleon einmal im Goldenen Hirschen übernachtet haben.

Die Plantage

Die Plantage

Auf dem Weg Richtung Untergartelshausen, links in den Wald hinein, da findet man sie. Ob zu Fuß, mit dem Radl, mit dem Auto oder hoch zu Ross. Die Plantage (Blantasch) ist auch heute noch ein allseits beliebtes Ausflugsziel.
Schon vor mehr als einem halben Jahrhundert gab es die “Plantagen-Gesellschaft”. Das kleine Foto oben zeigt einen Teil der selben, mit Professor Josef Hofmiller *) und Professor Josef Landgrebe (auf der Couch sitzend rechts).

Das Café Fech

Cafe Fech

Unser obiges Foto stammt aus dem Jahr 1958.
Dort wo heute die Hypo-Vereinsbank ihre Freisinger Niederlassung in der Unteren Hauptstraße hat, stand bis in die fünfziger Jahre das Café Fech.

Cafe Fech

Ein wenig Wiener Kaffehausstil und bis in die fünfziger Jahre hinein immer ein bisserl plüschig modern, so präsentierte sich das Café Fech in der Unteren Hauptstraße, wo heute ein Bankhaus auf geldige Kunden wartet.

Ein Gast fragte den Wirt, der eine wertvolle Meerschaumpfeife rauchte:
“Wo habens’s denn den schönen Meerschaum her?” Und der Wirt antwortete sachlich: “Vom Bierschaum!”

Der Furtnerkeller

Furtnerkeller
Der Furtnerkeller an der Wippenhauser Straße

Es tut in froher Nachbarschaft sich gar behaglich plaudern
Geschwätzig lässt der Gerstensaft Stets mit dem Aufbruch zaudern

Furtnerkeller

Zu Beginn der Wippenauser Straße lag rechter Hand der Furtnerkeller.
Heute steht dort, aus Glas und Stahl, das Gebäude der AOK.

Der Daurer Bräu

Daurer Bräu

Doch siehe, da im trauten Kreis
sitzt Jüngling, Mann und Jubelgreis,
und jeder hebt an seinen Mund
ein Hohlgefäß, das meistens rund,
um draus in ziemlich kurzer Zeit,
die drin enthaltne Flüssigkeit
mit Lust und freudigem Bemühn,
zu zuzeln und herauszuziehn.
Weil jeder dies mit Eifer tut,
so sieht man wohl es tut im gut.
Man setzt sich auch zu diesem Herrn.
Man tut es häufig tut es gern.
Wilhelm Busch

Daurer Bräu

Mächtig stand das Gebäude des Daurer Bräu visavis vom Kriegerdenkman (Heute Café Central). Ein – man kann sagen – altehrwürdiges Wirtshaus mit dem unnachahmlichen Flair der Vergangenheit: Rauchgeschwängert und von Bierdunst durchzogen.
Da fanden sich schon mal die Freisinger Stadtburschen zum Frühschoppen ein oder Durchreisende,  von Niederbayern kommend, machten auf dem Weg nach München Station um sich körperlich (Bier und Brotzeit) und geistig (mit den neuesten Neuigkeiten) zu stärken.

Zum Furtnerbräu und Gasthof Altes Geld

Furtnerbräu und Gasthof Altes Geld

Friedlich nebeneinander lagen die beiden Wirtshäuser, das des Furtnerbräu und das des Alten Geldes in der Oberen Hauptstraße.
Wenn der Furtnerbräu einen Gutteil seines selbstgebrauten Bieres in der eigenen Gaststätte ausschenkte, musste der Nachbar seinen Gerstensaft noch lange nicht zum “alten Geld” verkaufen.
Es gab in Freising dank der Garnison und dank der Studenten immer genug durstige Kehlen.

Gasthof Altes Geld

Heute steht dort wo das Alte Geld war, der Paper-Shop der Post.

Paper-Shop

Das Paradies

“Am Schönsten is, und des is gwieß, bei uns herom im Paradies!”

Diesen Spruch soll – ohne historisch bestätigt zu sein – einmal ein Besucher der Gaststätte “Paradies” gedichtet haben.
Ob die Wirtschaft tatsächlich so wunderbar war, wissen nur noch ein paar Senioren. Eines steht aber fest: Auch das Paradies hatte seine Stammkundschaft.
Heute steht dort, wo einst das Paradies war, ein modernes Wohnhaus.
In der Prinz-Ludwig-Straße, gegenüber der Prinz-Ludwig-Apotheke.

Paradies

Paradies

Ob sie es wohl ahnten, dass sie sich hier vor dem Paradies zu einem historischen Foto aufgereiht haben?
Die Fuhrknechte haben extra einen Maßkrug in die Hand genommen und die Kellnerinnen ihre gestärkten Schürzen angelegt.

Das Café Fraunhofer

Cafe Fraunhofer

Auch das Café Fraunhofer, an der Oberen Hauptstraße, hat sich im Laufe der Jahrzehnte stark verändert. Das Herz ganzer Generationen von Studenten hing an diesem Gasthaus. Sie fanden sich hier zum fröhlichen Plausch und zu heißen Diskussionen.

Heute ist in den Räumen (nur mehr im 1. Stock) ein neu-modernes Lokal mit Namen “El Corason” (das Herz) zu finden.

Das Zwitscherstüberl

Das Zwitscherstüberl

wurde jahrzehntelang in der Vöttinger Straße 2 von H. Federl betrieben.

Und der Werbeslogan den in Freising jeder kannte lautete:
“Willst du mit mir wispern Büberl, dann komm zu mir ins Zwitscherstüberl”

Das Gasthaus Schweinehammerbräu

Schweinehammerbräu

In der Unteren Hauptstraße, wo jetzt die Deutsche Bank ihre Geschäftsstelle hat, war früher der Schweinehammerbräu, dann das Gasthaus Gösswein und das Café Hauptmann.

Der Weissbräu Huber

Weissbräu Huber

Ihn gibt es heute noch. Erst vor ein paar Jahren umgebaut, war der Weissbräu Huber schon seit Anfang des letzten Jahrhunderts das Stammlokal der Bavaren. Und einmal im Jahr wurde der runde Stammtisch quer durch die Stadt ins Bavarenheim gerollt.

Liste der in der Sonderausstellung “Brauereien und Gaststätten… einst und jetzt!” im Bürgerturm vom 5. Mai bis 20. Oktober 2001 gezeigten Gaststätten.

  1. Weihenstephan
  2. Hofbrauhaus
  3. Haraschin Vötting
  4. Kerscher
  5. Gasthaus Wolf
  6. Schweinhammer Keller
  7. Hacklbräu Keller
  8. Zwitscherstüberl
  9. Karlwirt
  10. Linden Keller
  11. Furtner Keller
  12. Jägerwirt
  13. Stieglbräu
  14. Café Fraunhofer
  15. Furtnerbräu
  16. Gasthaus “Zum Alten Geld”
  17. Daurerbräu
  18. Dombergstüberl
  19. Heinritzi
  20. Café Hütt
  21. Zieglwirt
  22. Café Schmid
  23. Hirschenwirt
  24. Gasthaus Osterauer
  25. “Zum Paradies”
  26. Weichselbaumer
  27. Gasthof “Zur Gred”
  28. Gasthof “Zur Eisenbahn”
  29. Bahnhofsgaststätte
  30. Münchner Hof
  31. Freischütz mit Ratskeller
  32. und Laubenbräu
  33. Weinhaus Geisler
  34. Kochbräu
  35. Hotel Bayerischer Hof
  36. Weinstube “Zur Traube”
  37. Jungbräu
  38. Colosseum
  39. Hummelbräu
  40. Elefantenwirt
  41. Maxburg
  42. Gösswein – Café Hauptmann
  43. Café Neuschwanstein
  44. Gasthof Bodensteiner
  45. Malzfabrik Schweiger
  46. Weissbräu Huber
  47. Hacklbräu
  48. Landshuter Hof
  49. Gasthaus Neugarten
  50. Aktienbrauerei
  51. Hofbräukeller
  52. Peterhof u. Zum Regent
  53. Gasthaus zur Lüften
  54. Grüner Hof
  55. Geflügelhof
  56. Bräuhaus
  57. Niederbayerischer Hof
  58. Gasthaus zur Rose
  59. Deutsches Haus
  60. Löwenwirt
  61. Neuwirt und Hofwirt
  62. Bergwirt
  63. Holledauer Hof
  64. Urban Keller
  65. Xaverienthal
  66. Plantage
  67. Waldschänke
  68. Daurer-Schänke
  69. Preißenwirt
  70. Gasthaus zum Schlachthof
  71. Rossmann-Schnapsbrennerei
  72. Café Fech
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