2002 – Bäcker Metzger Mühlen einst und jetzt
“Bäcker Metzger Mühlen” ist die zweite einer Reihe von Jahresausstellungen, die seit dem Jahr 2001 regelmäßig stattfinden. Begeben Sie sich auf eine Reise zurück in die Freisinger Bäcker Metzger und Mühlen, wie sie einst waren und jetzt sind.
Bäckereien
Freisings “Bäcker Metzger Mühlen” haben nicht nur eine hohe Tradition und eine lange Geschichte, sie hatten auch stets eine herausragende wirtschaftliche Bedeutung.
Dabei gibt es auch kurioses zu vermerken.
Glaubhaft versicherten Reisende (so schreibt Hans Gruber in seinem Büchlein “Es geschah zwischen den drei Bergen”), dort wären schön und täuschend echt bemalte Brotlaibe aus Stein verkauft worden.
Und aus dem Jahr 1642 stammt das Rezept, nach dem die beiden Freisinger Lebzelter Vinzenz Kremmer und Bartholomäus Sedlmayr noch im vergangenen Jahrhundert, die “dürren Heiligen” (Lebkuchen-Nikoläuse) zur Freude der braven Kinder herstellten.
Lasst uns wenigstens kurz eintauchen in die Geschichte unserer Bäckereien in den letzten achtzig Jahren.
Das Café Haller
Fast immer war der Besuch des Café Haller oder auch der Bäckerei Tremmel mit dem Naschen an einer herrlich dekorierten Torte verbunden
….aber bitte mit Sahne!
Die Bäckerei Tremmel
Die Bäckerei Wieland
in der General-von-Nagel Straße 3
Das Haus hat sich kaum verändert, wohl aber das Gewerbe, das in ihm beheimatet ist. Früher wurden hier fein duftende Brote, Semmeln und Brezn verkauft, heute das Wissen und die Fähigkeit ein Auto zu steuern.
Bäckerei – Lebensmittel von Richard Betz
Die erste Bäckerei in der Pfalzgrafstraße 7 in Lerchenfeld.
Das große Foto oben zeigt die erste Bäckerei in Lerchenfeld, wie sie im Jahre 1928 aussah. Das kleine Foto zeigt die Bäckerei 1961.
Die Aufnahme stammt aus dem Jahre 1992.
Damals die Bäckerei Diewald – heute die Bäckerei Muschler
Schon die Bäckerei Diewald hatte in Freising dank ihrer feinen Backwaren eine lange Tradition und einen guten Ruf. Aber auch die Bäckerei Muschler kann inzwischen fast auf ein halbes Jahrhundert Geschichte zurückblicken. So eröffnete 1955 der Bäcker- und Konditormeister Josef Muschler zusammen mit seiner Frau Franziska im alten “Weberhaus” seinen Betrieb. 1975 zieht der Betrieb in die Landshuter Straße um, ins Haus der früheren Bäckerei Zischka. Und 1975 wird auch die erste Filiale in der Oberen Hauptstraße 38 (kleines Bild oben) eröffnet.
Bäckerei mit Motorbetrieb von Georg Haslberger
in der Landshuter Straße
(großes Foto oben)
Die große Aufnahme oben stammt aus dem Jahre 1906. Zu dieser Zeit war man noch viel mit dem Fahrrad unterwegs und die Geschäftsleute schrieben, wie hier, auch ihre Telefon-Nummer an die Hauswand.
Der Sohn des Georg Haslberger aus der Landshuter Straße, auch ein Georg, hat dann ab den dreißiger Jahren seine Bäckerei in der Mainburger Straße betrieben, (die beiden kleinen Fotos links), wo sich heute ein Bürohaus und ein Zoo-Fachgeschäft befindet.
Brot- und Feinbäckerei von Josef Jackermeier
in der Dr.-von-Daller-Straße 33
Bäckerei von Joh. Hölzl
Die Bäckerei Johann Hartl
in der Oberen Hauptstraße
mit gesamten Mitarbeiterstab 1929
Die Bäckerei Lachner
Wo heute die Bäckerei Welter eine Filiale betreibt, dort gab es vor fast vierhundert Jahren eine Bäckerei.
1608 war es der “Strieglbeckh”, dann unter Striegls Sohn Peter der “Peterbäcker” bis schließlich 1927 Rudolf Lachner den Betrieb zum “Lachnerbäck” machte.
Später war es die Familie Panzner, bei der man seinen Brotwecken oder sein “Maurerloawe” gern kaufte.
Die Bäckerei Albrecht
Die Bäckerei Albrecht hatte schon immer ihre Backstube in Marzling. Vielleicht hat man sich, um die lange Wegstrecke zurückzulegen beizeiten ein Geschäftsrad zugelegt. Schon bald wagte man sich nach Freising. Unser großes Foto zeigt die Inhaberin Christiane Albrecht in ihrem Geschäft (Haus Blumen-Mühl) in der Oberen Hauptstraße, kurz nach dem 2. Weltkrieg.
Bäckerei & Mehlhandlung von Ludwig und Georg Zischka
am Thalhauser Fußweg bzw. in der Landshuter Straße
Oben: am Thalhauser Fußweg
1. Bild Rechts: in der Landshuter Straße
2. Bild links: Heute – Bäckerei Muschler
Das kleine Foto ganz unten zeigt die beiden Bäckergesellen der Bäckerei Georg Zischka, links Hans Weiß und rechts das langjährige Mitglied unserer “Interessengemeinschaft Bürgerturm”, Ludwig Haberstetter, der größtenteils die Fotos dieser Broschüre zusammengetragen hat.
Das Brothaus
Seine Geschichte reicht weit bis ins Mittelalter zurück. Unsere obige Aufnahme allerdings stammt aus den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts.
Die Feinbäckerei Georg Spitz
Dort wo die Thalhauser Straße eine leichte Linkskurve macht, war über Jahrzehnte die Feinbäckerei Spitz zuhause. Jetzt (2003) gibt es dort einen italienischen Feinkostladen.
Die Bäckerei Döbl
Heute kann man an dieser Stelle die schönsten Spielfilme der Filmtheaterbetriebe Fläxl sehen.
Vor fünfzig Jahren konnte man aber dort – in der Unteren Hauptstraße 8 – die schönsten Semmeln und Brezn kaufen.
Die Bäckerei Josef Weber
Nicht nur die Laufkundschaft, sondern auch ein Gutteil Stammkundschaft waren das Umsatzrückgrad der Bäckerei Josef Weber in der Unteren Hauptstraße.
Heute befindet sich dort eine Filiale der Restaurant-Kette Kochlöffel.
Bäckerei Himmelstoß
Viele ältere Neustifter kenne sie noch, die Bäckerei Himmelstoß in der Landshuter Straße.
Was würde zu diesem schönen Namen “Himmelstoß” besser passen, als das Einsatzbild für die Zunftfahne der Freisinger Bäcker. Sie stammt aus dem Jahr 1822 und stellt die Gottesmutter mit dem Kinde dar.
Die Bäckerei Forster
Die Bäckerei Meier
Metzger
Tradition und soziales Engagement
Unser Foto oben zeigt die Mitglieder des Metzger-Kranken-Unterstützungsvereins Freising aus dem Jahre 1910.
Die Zunftfahne der Freisinger Metzger aus dem Jahre 1815.
Sie zeigt Johannes den Täufer.
Die Metzgerei Altersberger
Zwischen den hier gezeigten Fotos der traditionsreichen Metzgerei Kaspar bzw. Georg Alterberger liegen eine wechselvolle Geschichte und viele Jahrzehnte Zeitgeschichte. Zuerst in der Bahnhofstraße, wo jetzt ein Fotoladen beheimatet ist und dann in der Oberen Hauptstraße, wo sich heute durstige Seelen im Lokal Bierteufel einfinden.
Ausbildung im Metzgerhandwerk…
wurde in Freising schon immer groß geschrieben. Das Foto oben zeigt die Teilnehmer des Fach- und Garnierkurses, Freising, vom September 1933 unter Leitung von B. Krause.
Die Fleisch- und Wurstwaren-Fachverkäuferinnen.
Die Metzgerei Wild
Metzgermeister Johann Wild steht (1937) stolz vor seinem Geschäft in der General-von-Nagel-Straße 2. (Foto links oben).
Es muss wohl sein Vater Johann Wild sen. gewesen sein, der seine Metzgerei in der Fischergasse 11 (Foto rechts und rechts oben) betrieb und der im Freisinger Tagblatt am 1. Mai 1867 in seiner Eröffnungs-Anzeige schrieb:
Die Pferdeschlächterei und Geflügel-Handlung Riedl
Hier wurden Pferde nicht nur geschlachtet, sondern auch als nützliche und wertvolle Zugtiere genutzt, wie man auf obigem Foto ganz links im Bild erkennen kann.
Mit Kind und Kegel hat sich die Familie Riedl am Fotografen gestellt. Wir vermuten, dass das Datum der Aufnahme zu Anfang des letzten Jahrhunderts liegt.
Die Metzgerei Markus Roithmaier
Früh schon übten die Roithmaier-Kinder den Beruf ums Fleisch und um die Wurst – und wenn es auch nur die Schürze war, die ihnen das Aussehen eines echten Metzgers verlieh.
Die Metzgerei Roithmaier hatte ihren Laden in der Alten Poststraße 7. Heute steht dort ein Privathaus.
Die Metzgerei Handgrödinger
Schon vor rund sechzig Jahren war die Metzgerei Handgrödinger in der Alten Poststraße in Freising eine Institution. Später zog sie in den Neubau auf der gegenüberliegenden Straßenseite.
Unser Foto links zeigt einen Jahrgang angehender Gesellen in der Freisinger Berufsschule für Lebensmittel am 28.03.1938.
Die Metzgerei Albert (vorm. Joh.) Mayr
Die Metzgerei Georg Hofmair
In der Unteren Hauptstraße 549
Die Metzgerei Jakob Fertl
in der Oberen Hauptstraße, Praetnerhaus, Stadt-Bibliothek
“De Sau hot hintnrum zwene”(Übersetzung: Das Schweinderl hat an den Hinterbacken ein bisschen zu wenig Fleisch)
sagt der Viechhandler und will eigentlich nur den Preis ein bisschen drücken.
Einmal in der Woche war auch am Marktplatz beim Kriegerdenkmal, nicht weit vom Fertl-Metzger der Saumarkt, bei dem es nicht selten hoch her ging.
Die Metzgerei Schindler
Unser großes Foto oben zeigt die freundlichen Fachverkäuferinnen der bekannten Freisinger Metzgerei Schindler in der Oberen Hauptstraße. Heute ist dort ein Fotoladen der Firma Porst zu finden.
Und wo steht das erste und einzige Weisswurstdenkmal der Welt…?
Natürlich in Freising, vor der Aktienschänke.
(Foto links)
Die Metzgerei Dandl
Die große Aufnahme oben macht deutlich, dass die Metzgerei Dandl ehemals neben der bekannten Gaststätte Neugarten am alten Viehmarktplatz zuhause war.
Und ganz links im Bild grüßen in schöner Eintracht unser Bürgerturm und der Turm der St. Georgskirche herüber.
Die Metzgerei Krebrucker
Bekannt für feine Fleisch- und Wurstwaren war die Metzgerei von Max Krebrucker. Aus welchem Jahr die große Aufnahme oben stammt, kann nicht mehr genau festgestellt werden, sie dürfte jedenfalls in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts entstanden sein. Das kleine Foto oben Mitte zeigt Frau Krebrucker inmitten ihrer Wirkungsstätte im Jahr 1955 und die Preistafel dürfte noch etwas älter sein, danach kostete ein Pfund “Ia Kalbfleisch” 70 Pfennige.
Die Metzgerei Hermann
in der Luckengasse …einst und jetzt
Das geübte Auge des Metzgers konnte bereits am lebenden Objekt die Qualität des Fleisches feststellen.
An der Zubereitung der Wurstwaren jedoch sollte man die Virtuosität des Metzgermeisters und seiner Gehilfen erkennen.
Die Metzgerei Franz Pflügler
Der Name Pflügler ist in Freising wohl bekannt für feine Fleisch- und Wurstwaren. Ein jüngerer Sproß der Familie hat sich allerdings auf einem ganz anderen Gebiet einen Namen gemacht, nämlich auf dem Gebiet des Fußballs – als Spieler des FC Bayern München und als Nationalspieler:
Der Hansi Pflügler
Die Metzgerei Felber
Dieses Foto stammt aus dem Jahr 1926. Es zeigt links (mit der weißen Schürze) Martin Spitzauer, in der Mitte Josef Felber und daneben Georg Felber, der neben der Metzgerei am Stadtrand von Freising eine große Schafherde sein Eigen nannte, die sein Ein und Alles war.
Rechts:
In alter Tradition beherbergt das Haus in der Oberen Hauptstraße, wo früher die Metzgerei Felber zuhause war, heute die Metzgerei von Otto Zuhr.
Mühlen
Müller war schon in den vergangenen Jahrhunderten ein angesehener Beruf, ein lukratives Handwerk und ein einträgliches Gewerbe, das die Verbindung zur Landwirtschaft genauso pflegte, wie das zu seinen potentiellen Kunden, den Bäckern und Konditoren.
Die Mühle ehem. von A. Steinecker in Vötting
Fahne der Freisinger Müller (1829)
Die Erl-Mühle
Mühle und Landwirtschaftliches Lagerhaus Jos. Andelfinger
Die Kunden-Mühle von P. Schmitt
Die Brey-Mühle
Auch die Brey-Mühle am Sondermüllerweg 6, direkt an der Moosach hat in Freising eine lange Tradition. Vielen ist noch ihr Besitzer aus den sechziger Jahren namens Tischler bekannt, der gleichzeitig auch eine renommierte Bäckerei in Freising mit einigen Filialen betrieb. Und viele erinnern sich noch an die guten Brezen vom Tischler.
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Hallo, ich bin 1949 geboren und habe bis 1955 in dem Haus Erdinger Str. 2 gewohnt. Damals gab es in der Breymühle
eine Familie Scheibl. Michael Scheibl hatte seine Hunde immer dabei. Das war ein Foxterrier und ein weißer Jagdhund
mit hellbraunen Flecken. In der Breymühle hatte der Schreiner Sterr seine Werkstatt. Er bastelte uns auf Wunsch Holz-
schwerter, wie sie im Orient bekannt waren. Ich erinnere mich auch noch an den Eberl Fonse, der im Daurer-Haus wohnte
und an den Reichenspurner Paul und seine beiden Schwestern. Der Vater war “Obermüller” in der Breymühle. Gegenüber
unserem Haus war der Kramer Reindl. Der hatte einen “Goliath” und wenn er Lebensmittel in das Gefängnis in der Fischer-
gasse brachte, durfte ich gelegentlich mitfahren. In der Heiliggasse war auch noch eine Mühle neben der Bäckerei, darin
besuchte ich öfter den Müller Jakob, bei dem Herr Böhm die vollen Mehlsäcke zur Breymühle trug und abends nach
getaner Arbeit beim Hacklbräu seine drei Quartel dunkles Bier im eigenen Maßkrug holte.